Galerie výtvarného umění v Chebu
příspěvková organizace Karlovarského kraje
náměstí Krále Jiřího z Poděbrad 16
350 02 Cheb
telefon: +420 354 422 450
fax: +420 354 422 163
e-mail: info@gavu.cz
Opus magnum
28. 6.- 30. 9. 2012
Kurator: Kurt Ifkovits
Eröffnung 27. Juni, 17.00
Im Rahmen des Ausstellungsformats Opus magnum stellt die Galerie jeweils ein einziges außergewöhnliches Kunstwerk vor. Dieses Mal handelt es sich um die Stabpuppe Kiai Ageng aus dem Stück „Nawang Wulan" des in Karlsbad gebürtigen Richard Teschner (1879-1948), eine Leihgabe aus den Sammlungen des Österreichischen Theatermuseums in Wien, das die größte Kollektion von Teschners Arbeiten für das Theater besitzt. Der Maler, Grafiker und vor allem Puppenspieler Richard Teschner war eine der vielseitigsten künstlerischen Persönlichkeiten seiner Zeit. Er studierte an der Prager Kunstakademie (1896-1899) und kurz auch an der Wiener Kunstgewerbeschule (1900). Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wirkte er in Prag, 1909 siedelte er dann für immer nach Wien um. Im Jahr 1911 kam es zu einem Erweckungserlebnis. Auf der Hochzeitsreise entdeckt er in Holland javanische Stabpuppen, Wayang-Golek-Figuren, die im Gegensatz zu Marionetten von unten geführt werden. Damit hatte er ein System gefunden, das ihm zusagte, jedoch von Anbeginn an seinen Erfindungsgeist weckte. Eine erste, 1912 entstandene noch stark in der Tradition der javanischen Vorbildern stehende Serie von Figuren konnte bereits differenziertere Bewegungen ausführen. Die aus Lindenholz geschnitzten Figuren wurden mit Stoffen der Wiener Werkstätte bekleidet oder mit ornamentalen Mustern - etwa mit Motiven aus der Egerländer Volkskunst - bemalt. Spielstätte der 1912 in rascher Folge entstandenen Stücke war der von Teschner selbst entworfene „Goldene Schrein", eine Guckkastenbühne. Gespielt werden vorerst mehrheitlich auf indonesischen Legenden basierende Stücke wie „Nawang Wulan". Das Figurentheater sollte in Zukunft Teschners Interessen binden, ja es kann sowohl in handwerklicher wie inhaltlicher Hinsicht als Teschners Universum betrachtet werden.
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