Galerie výtvarného umění v Chebu
příspěvková organizace Karlovarského kraje
náměstí Krále Jiřího z Poděbrad 16
350 02 Cheb
telefon: +420 354 422 450
fax: +420 354 422 163
e-mail: info@gavu.cz
Grosse Galerie
11. 7.–27. 9. 2015
Kurator: Pavel Štěpánek
Karel Souček ist eine der eigentümlichsten Gestalten der Künstlergeneration, die in den 40er Jahren die Bühne betrat. Nach schweren Anfängen in Kladno schloss er sich der berühmten Gruppe 42 (Skupina 42) an, deren Programm auf die moderne Welt und die Poesie der Stadt ausgerichtet war. Als Bewohner der Arbeiterstadt Kladno, der aus bescheidenen Verhältnissen stammte, war er direkt hingerissen vom Großstadtleben, wie es durch die Schaufenster der Geschäfte, durch Passagen, Durchgänge, Kantinen, Imbissstuben oder Schnellrestaurants, Cafés oder Frisörsalons symbolisiert wurde. Nach dem Krieg bekamen seine früher kleinen Bilder ein immer größeres Format. Häufig erhielten sie die Form von Triptychen oder Polyptychen, und diese wiederum bildeten zusammenhängende Serien, deren umfangreichste dem Thema der Passagen gewidmet ist. Nach dem Jahr 1948 passte sein Schaffen nicht in die Welt des Sozialistischen Realismus, so dass sich Souček im Abseits wiederfand. Gemeinsam mit Jan Kotík, einem Kollegen aus der Gruppe 42, gehörte er jedoch zu jenen, die zu dem Erfolg des tschechoslowakischen Pavillons auf der Weltausstellung EXPO 58 in Brüssel betrugen, wo dieser eine Goldmedaille gewann. Dieser Erfolg brachte ihm offizielle Anerkennung, er wurde Professor an der Prager Kunstakademie und am Ende der 60er Jahre war er sogar für kurze Zeit deren Rektor. Dank dieser Tatsache erhielt er auch die Erlaubnis zu Auslandsreisen, und besonders sein Besuch der Metropolen Paris und London im Jahr 1961 schlägt sich in seinem Werk nieder, das sich der Grenze zur Abstraktion annäherte. Trotzdem schuf er auch Bilder zu offiziellen politischen Themen, in einer gewissen Zeit wendete er sich überraschenderweise meditativen religiösen Themen zu, die scheinbar am Rande seines Werkes entstanden. Ein weiteres Thema, das sich viele Jahre lang durch sein Werk zieht, ist die Gestalt des Don Quijote, in dem er das dankbare Thema des allgemeinen menschlichen Loses in der Welt fand.
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