Josef Váchal (1984-1969), ein Maler, vor allem aber der bedeutendste tschechische Grafiker des 20. Jahrhunderts, hat einen großen Teil seines Lebens auch fotografiert. An diese Tätigkeit ging er in verschiedener Weise heran: Wir finden bei ihm Bemühungen um eine künstlerische Fotografie, er zeichnete interessante Motive auf für eine eventuelle Verwendung für ein Kunstwerk in der Zukunft und schließlich gebrauchte er den Fotoapparat wie jeder andere zum Dokumentieren von Landschaften, Menschen und Situationen. Váchals Anfänge als Fotograf fallen in das Jahr 1905, als auch sein Denník 1905 / Kniha vzpomínek [Tagebuch 1905 / Buch der Erinnerungen] entstand, dem ein Teil dieser Ausstellung gewidmet ist. In erster Linie möchte diese Ausstellung jedoch nicht Váchal als Fotografen vorstellen. Ihr Ziel ist es, den „Zwischen-Raum" zwischen dem Kunstwerk und der Fotografie zu erfassen. In einigen Fällen belegt sie, wie er die Fotografie als Inspiration oder als Vorlage eines konkreten Werks benutzte, in anderen belegen die Fotografien den Kontext, in dem seine Arbeiten im Zusammenhang mit konkreten Personen und Orten entstanden.