Heuer hat unsere Galerie schon zum zweiten Mal das Festival Graffiti Boom ausgerichtet, und dessen Bestandteil ist auch die selbständige Ausstellung von Jakub Matuška (1981), in der Sprayerszene bekannt als Masker. In den letzten Jahren hat er sich auch mit seinen traditionell verstandenen Bildern (d. h. Gemälden auf Leinwand) durchgesetzt, in denen allerdings seine Herkunft deutlich sichtbar bleibt. Im vergangenen Jahr wurde er sogar für das Finale des Jindřich-Chalupecký-Preises nominiert - des bedeutendsten tschechischen Preises für junge Künstler bis zu fünfunddreißig Jahren. Obwohl er sich mit Hilfe verschiedener Medien ausdrückt, unter denen weder Fotografie noch Video fehlen, bleibt für ihn die figurale bildliche Äußerung charakteristisch, im Jargon der Sprayer die „characters". Von den klassischen Graffiti, die auf der Schrift aufbauen, beziehungsweise auf dem Tag (d. h. dem Namen des Writers), begann der Künstler bereits irgendwann um das Jahr 2004 abzurücken. Ein Jahr später wurde er Mitglied der CAP (Crew Against People), einer bekannten Gruppe von Writern, die dann später - ähnlich wie Masker - auch in der Szene der aktuellen zeitgenössischen Kunst Erfolg hatten. Obwohl Masker mit der CAP nur etwa ein Jahr ganz zu Beginn ihres Bestehens zusammenarbeitete, bildete sich sein heutiger individueller Ausdruck eben in dieser Zeit heraus. Seine Bilder, die sich durch einen komplizierten ungeordneten Aufbau, verfließende Materie und ein ausdrucksstarkes Kolorit zumeist in einem grau-blau-rosa Akkord auszeichnen, sind im Stande, eine gespannte Fröhlichkeit und tief bedrückende Empfindungen hervorzurufen.