Die Gotik

Kollektion gotischer Bildhauerei wird in einer neuen Installation vorgestellt, in der die Betonung auf drei außergewöhnliche Skulpturenensembles gelegt wird, welche in selbstständigen Räumen aufgestellt sind, die den Eindruck von Kapellen erwecken. Das künstlerische Milieu der Prager Werkstätten zur Zeit Kaiser Karls IV. wird durch eine Gruppe von drei Skulpturen von einem Altaraufsatz dokumentiert, die die Madonna zwischen Johannes dem Täufer und Johannes dem Evangelisten darstellen. Die Skulpturen wurden für die Egerer Kirche von einem der reichen örtlichen Patrizier oder von einem Angehörigen des Ordens der Deutschritter in Auftrag gegeben. Ein weiterer Höhepunkt der Sammlung ist eine expressive mystische Pietà aus dem Dominikanerkloster in Eger. Das Antlitz der Jungfrau Maria zeigte einst ein solches Maß an menschlichem Leid, dass es auf Verlangen der Pfarrangehörigen am Ende des 19. Jahrhunderts abgenommen und in kaschiertem Material neu ergänzt wurde. Bei einer neuzeitlichen Restaurierung wurde diese Hinzufügung beseitigt und die Skulptur blieb ohne Gesicht. Von den Emotionen, die diese Skulptur hatte hervorrufen können, berichtet die Egerer Chronik zum Jahr 1550. Sie beschreibt die Predigt eines unbekannten Mönchs wohl gerade vor dieser Skulptur, die die Menge in einen Zustand fanatischer Leidenschaft versetzte, dessen Folge ein Pogrom gegen die örtlichen Juden war.
Der Höhepunkt der Ausstellung ist der Schreinaltar aus Seeberg (1520) mit der Jungfrau Maria und vier Heiligen, der zu den Spitzenwerken spätgotischer Kunst gehört, der sog. Donauschule. Während es sich bei den älteren Skulpturen um Importe aus verschiedenen Orten Böhmens oder Deutschlands handelte, hatten sich im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts im reichen Eger Bildhauerwerkstätten etabliert, die am Beginn einer hiesigen Kunsttradition stehen: Diese modifizierte der Schöpfer des Seeberger Altars zu einem eigenen spezifischen Stil, der sich auf die progressivsten Strömungen der damaligen europäischen Kunst stützt.

Die Gotik -
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